Trending: Kriminelle Wissenschaftler betrügen mit künstlicher Intelligenz

"Diese Machenschaften verbreiten sich wie Krebs. Wir steuern auf eine Krise zu. Wir können nicht zulassen, dass das so weitergeht", sagt Bernhard Sabel, und dabei klingt der Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Deutschland, ernsthaft besorgt.

Ende 2020 hörte der Professor zum ersten Mal von "Papiermühlen". Diese Schreibstuben, von denen niemand weiß, wer hinter ihnen steckt, bieten Wissenschaftlern ihre Dienste an.

Die Kunden können sich diejenigen aussuchen, die ihr Forschungsprojekt abgeschlossen haben und ihre Daten an die "Papiermühle" übergeben, die dann das Manuskript schreibt und für die Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift sorgt.

"Das kostet etwa 1.000 Euro", sagt Bernhard Sabel, der sich verschiedene Angebote angeschaut hat.

Für 26.000 Euro kannst du eine frei erfundene "wissenschaftliche" Veröffentlichung bekommen

Für rund 8.000 Euro erstellt die "Papiermühle" kurzerhand ein Manuskript, schreibt es und veröffentlicht es in einem wissenschaftlichen Verlag.

Die Kunden fungieren als Autoren.

"Alles, was der angehende Autor tun muss, ist, ein bestimmtes Fachgebiet zu nennen, eventuell ein paar Schlüsselwörter oder Methoden anzugeben und eine Zeitschrift auszuwählen", heißt es in einem Artikel im "Labor Journal".

Laut Sabel ist das "Rundum-Paket" für 17.000 bis 26.000 Euro erhältlich.

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